Kreisgruppe Olpe

BUND-Kreisgruppe setzt sich für Blumenwiesen ein

07. Oktober 2019 | Naturschutz, Lebensräume

Wildblumenwiesen in Finnentrop entstehen um Insektensterben entgegen zu wirken

Blumenwiese

Die Gemeinde Finnentrop setzt seit einigen Jahren bei der Begrünung des Kreisverkehrs auf der Bamenohler Straße in Finnentrop sowie einer Fläche am Rathaus auf bunte Blumenwiesen.

Es gibt auch bereits eine Kooperation mit einem Imker aus Hülschotten. Eine Ausgleichsfläche für ein Baugebiet ist zur Obstwiese umgewandelt worden. Durch die Aussaat von bienenfreundlichen Saatgutmischungen findet man inzwischen regelmäßig eine blühende Oase vor. Seit dem letzten Jahr gibt es sogar eine zweite Obstwiese mit Bienenweide.

Um größere Rasenflächen neu anzulegen wird Landschaftsrasen mit einem hohen Anteil an Blühpfanzen ausgesät. Die Renaturierungsfläche an der Lenne bei Bamenohl etwa verwandelt sich dadurch alljährlich zum Insektenparadies.

In diesem Jahr hat sich die Gemeinde zu drei weiteren Wildblumen-Versuchen entschieden. Das Projekt genießt die volle Unterstützung von Bauhofleiter Alexander Maag sowie durch die Gärtner der Gemeinde.

  • Am Anfang des Industriegebietes in Finnentrop ist eine Wiese zur bunten Blumenwiese verwandelt worden.
  • Am Ortsausgang von Fretter Richtung Ostentrop gibt es inzwischen eine ehemalige Viehtrift, die zum Blühstreifen umgestaltet wurde.
  • Ein besonderes Interesse gilt aber der Entwicklung der Blumenwiese auf der "Amtshauswiese" an der Fretterstraße in Serkenrode.

Die beiden BUND-Mitglieder Dieter Heide und Gerhard Hüttemann sind im Frühjahr des letzten Jahres bei der Gemeinde Finnentrop vorstellig geworden. Sie haben auf das Insektensterben aufmerksam gemacht und für die Anlage von Blumenwiesen geworben. Wichtig war ihnen dabei, dass Wildblumen und Wildgräser aus gesicherten Herkünften gesät werden. D.h., dass insbesondere Samen von Wildpflanzen der Region genutzt werden sollten.

Die Gemeinde Finnentrop stand dem Projekt sehr offen gegenüber. Aufgrund des Wohnortes von Gerhard Hüttemann hat man sich für die "Amtshauswiese" in Serkenrode entschieden. Brigitte Kümhof, Fachkraft für Umweltschutz bei der Gemeinde Finnentrop, meinte: "Das Saatgut ist zwar teurer, aber den Versuch wollten wir starten."

Das Projekt erlebte im Frühsommer diesen Jahres einen Rückschlag. Obgleich anderswo viele Wiesen in voller Blüte standen, blühten in Serkenrode nur vereinzelte Pflanzen. Gerd Hüttemann berichtet aber, dass sich im August das Blatt gewendet hat. „Während auf anderen Blumenwiesen die Blühkraft nachlässt und schon viel Verwelktes zu sehen ist, steht die Serkenroder Blumenwiese jetzt in voller Blüte.“

Bei der Aussaat hat man sich für mehrjährige Blumenmischungen entschieden. So kann man gespannt sein, welchen Verlauf die Entwicklung im kommenden Jahr nimmt. Der Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe, Dieter Heide, sagt, dass naturnahe Begrünung mit gebietseigenem Saatgut und einer ausgewogenen Zusammensetzung optimal ist. "So kann man die heimische Vielfalt erhalten."

Insgesamt ist aber jede Blumenwiese ein Gewinn. Bei der Auswahl von Saatgutmischungen ist auf die Bienenfreundlichkeit zu achten. Gerade gefüllte Blüten können nicht von Bienen und anderen Insekten genutzt werden.

Im kommenden Jahr sollen weitere Blumenwiesen in der Gemeinde Finnentrop angelegt werden. Die BUND-Kreisgruppe empfiehlt, dass jeder zumindest eine kleine Bienenweide anlegt. Zusammengenommen ergibt dies eine riesige Fläche, um dem Insektensterben entgegen zu wirken.

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