Das ganze Projekt geht auf eine Initiative des früheren Revierförsters zurück. Schon Anfang der 1980er Jahre begann er damit, Nisthilfen für typische Waldbewohner wie die einzelnen Meisenarten, Kleiber, Baumläufer und auch Bilche wie die Haselmaus, Sieben- und Gartenschläfer aufzuhängen.
Jeweils in den Herbstmonaten, manchmal auch bis in das zeitige Frühjahr hinein, werden diese Nisthilfen systematisch überprüft, gereinigt und die jeweilige Belegung akribisch dokumentiert.
So hat sich in den vergangenen 40 Jahren ein umfangreicher Datensatz aufgebaut, der Rückschlüsse über Vorkommen und Verbreitung einzelner Arten zulässt.
Die Belegungsquoten der momentan ca. 350 Nistkästen bewegen sich im Durchschnitt zwischen 80 und 90 Prozent. Das wiederum bedeutet, dass ohne diese künstlichen Nisthilfen die einheimische Vogelwelt um einiges ärmer wäre. Insbesondere erwähnenswert sind die immer mal wieder nachgewiesenen Gartenschläfer-Funde in einzelnen Kästen, die dann auch in eine landesweit geführte Datenbank eingepflegt werden. Auch für unsere zweitkleinste Eulenart, dem Rauhfußkauz, werden Nisthilfen zur Verfügung gestellt und somit ist auch dieses Vorkommen nachgewiesen und gesichert.
Es sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass durch die in den letzten Jahren gravierenden Veränderungen im Wald (Dezimierung von Altholzbeständen durch Stürme, Trockenheit und Käferbefall) diese ganze Aktion leider zunehmend schwieriger wird. Der Verlust von Kästen konnte zwar durch entsprechenden Ersatz zumindest teilweise ausgeglichen werden, doch wenn teilweise ganze Bereiche kahlgeschlagen werden (müssen), bietet sich an diesen Stellen auch für viele Jahre keine Möglichkeit mehr, entsprechende Nisthilfen anzubieten.
Nichtsdestotrotz bleiben wir, die „Aktivisten“, am Ball.
Die extremen Veränderungen des Landschaftsbildes und der Aufbau eines neuen, artenreicheren und widerstandsfähigeren Waldes kann vielleicht auch eine Chance für die Natur bedeuten?